Weltweit unter den größten drei

Während manche über die Globalisierung stöhnen, ist sie für das Unternehmen Pass Stanztechnik überlebenswichtig. Nur sie ermöglicht, was sich da seit Jahren im beschaulichen Gewerbegebiet Bühl bei Creußen abspielt: Eine Firma wächst kontinuierlich, ohne dabei Wachstum um jeden Preis anzustreben. Ein Prozess, der auch Jobs schafft – allein 2016 wurden rund zwei Dutzend neue Mitarbeiter eingestellt.


Es ist eine Erfolgsgeschichte, der auch Wirtschaftskrisen wenig anhaben konnten. Sie begann 1982, als pass Anlagenbau GmbH gegründet wurde. Als Tochter des in Creußen ansässigen Unternehmens Suspa. Das geriet ins Schlingern, verabschiedete sich schließlich aus dem zwischen Bayreuth und Pegnitz gelegenen Städtchen. Der Startschuss für den Werkzeughersteller Pass Stanztechnik AG als eigenständige Firma. 1995 ging die Errichtung des Werks im Gewerbegebiet über die Bühne, 1996 zog man hier ein. Mit 33 Beschäftigten.


„Heute haben wir 140“, sagt der Vorstandsvorsitzende Michael Bauer. Er führt das von seinem Großvater 1968 als „Altdorfer Werkzeugbau“ – Vorläufer von Pass Stanztechnik - ins Leben gerufene Familienunternehmen in dritter Generation. Lange Jahre firmierte die Firma als Lieferant für die Muttergesellschaft „Suspa Federungstechnik GmbH“, ehe dann der erwähnte Sprung auf die eigenen Füße folgte.
Eine solche Entwicklung funktioniert nur, wenn man vieles richtig macht. Womit wir wieder beim Thema Wachstum sind: „Wir sind mit der Zahl unserer Kunden gewachsen“, sagt Bauers Vorstandskollege Florian Keller, zuständig für den Bereich Technik. Das dokumentieren auch die zwei Anbauten in den Jahren 2004 und 2007, jetzt steht die dritte Erweiterung an. Verbunden sind damit ehrgeizige Ziele. „Für 2017 streben wir einen Umsatz von 15 Millionen Euro an, mittelfristig sind es 22, 23 Millionen“, so Michael Bauer.


Und wie lautet nun das Erfolgsrezept? Bodenständig bleiben und dabei zugleich innovativ. „Wir sind der vielleicht innovativste Betrieb überhaupt in unserer Branche, dürften wohl auch die meisten Patente angemeldet haben.“ Pass Stanztechnik baut auf selbst erarbeitetes Wissen. „Wir kaufen so gut wie keine Software von außen, wir programmieren alles in Eigenregie“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
Dazu braucht es Spezialisten mit hoher Qualifikation. Kommt dem Unternehmen da nicht der oft zitierte Fachkräftemangel in die Quere? Florian Keller: „Nein, bei uns arbeiten nahezu ausschließlich Leute aus der Region.“ Klar, früher sei die Auswahl schon etwas größer gewesen bei der Mitarbeitersuche – „aber wir kommen nach wie vor gut zurecht“. Wobei Pass Stanztechnik natürlich auch  vom Schicksal anderer Unternehmen in der Region: Aus für BAT in Bayreuth, Aus für die Schraubenwerke in Waischenfeld, Stellenabbau beim Pumpen- und Armaturenhersteller KSB in Pegnitz – „davon haben wir schon profitiert, kamen so an gute Leute“.
Werkzeugmacher, Industrie- und Zerspanungsmechaniker, Technik-Meister, das sind die wichtigsten Berufsfelder im Hause Pass. Durch die Bank Fachleute, die zum Teil auch in der Verwaltung sitzen. Darunter auch so mancher, der sich diese Funktion durch Weiterbildung angeeignet hat. „Wir haben sehr motivierte Beschäftigte“, sagen Keller und Bauer. Und sind darauf stolz. Wie auch auf den hohen Ausbildungsgrad. So an die 60 junge Menschen haben hier in den vergangenen Jahren ihre Lehre absolviert, zurzeit sind es knapp 20. Was dabei alles andere als selbstverständlich ist: „Wir übernehmen alle, außer, einer stellt sich selbst ein Bein. Das kommt aber so gut wie nie vor“, sagt Michael Bauer.


Nicht nur bei den Patenten gehört Pass Stanztechnik zu den Weltmarktführern. Das Unternehmen zählt zu den drei größten Anbietern von Stanzwerkzeugen weltweit. Die beiden Hauptkonkurrenten sitzen in den USA. „Klar, in diesem Metier sind auch andere Firmen aktiv, die sind aber in der Regel auf ein regionales Umfeld ausgerichtet“, so Florian Keller.


Dennoch, darauf legt Pass-Chef Michael Bauer Wert: Auf seinen Lorbeeren ausruhen könne man sich nicht. Deshalb auch die aktuelle Investition in eine weitere Fertigungshalle mit 1000 Quadratmetern Platz. Dazu kommt ein zusätzlicher Verwaltungstrakt mit rund 700 Quadratmetern. Das dient – „aber nicht nur“ – der Produktion eines neuen Systems, an dem Pass gerade „bastelt“. Da geht es um die Blechbearbeitung in der Automobilindustrie. „Der Prototyp wurde schon mal sehr gut angenommen“, sagt Technik-Vorstand Florian Keller.
Sind damit weitere Arbeitsplätze verknüpft? Ja, so Michael Bauer. Aber im kleineren Stil. Der kräftige Personalzuwachs im Vorjahr habe einen Puffer geschaffen. Vorher sei man bei vollen Auftragsbüchern „auf der letzten Rille gefahren“. Eine Aufstockung war daher dringend nötig. Dem Unternehmen komme jetzt zugute, schon immer in Rationalisierung und Automatisierung investiert zu haben, ohne damit jedoch Jobabbau zu verbinden. „So haben wir mit 110 Leuten unseren Umsatz von acht auf zwölf Millionen gesteigert.“ Jetzt also der nächste Wachstumsschritt. Es wird wohl nicht der letzte sein…


Info:

  • Das Unternehmen Pass Stanztechnik beschäftigt zurzeit rund 140 Mitarbeiter
  • Für 2017 wird ein Umsatz von 15 Millionen Euro angestrebt
  • Weltweit sind 37 Vertriebsvertretungen für Pass tätig
  • Die Firma liefert Werkzeuge an mehr als 5000 Kunden in 175 Ländern

Autor: Stefan Brand

Den Originalbericht können Sie in der Homepage des Wirtschaftteils im Nordbayerischen Kurier sehen.
(externer Link) (Quelle: Nordbayerischer Kurier)



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